Forwarddarlehen

Forwarddarlehen werden häufig geschlossen zur Umschuldung eines bestehenden Darlehens.

Forwarddarlehen sichern in einer Niedrigzinsphase ein zinsgünstigeres Darlehen. Eine Umschuldung hin zu niedrigeren Zinsen ist jedoch ausgesprochen schwierig, wenn man noch eine lange Festzinsbindung vereinbart hat. Bei einer noch laufenden Vereinbarung bis zu zwei Jahren kann sich ein solches Forwarddarlehen bei niedrigen Zinsen jedoch lohnen. Falls man eine Ablösung des alten Darlehens in Erwägung zieht sollte man bedenken, dass die Bank diesen Wunsch des Kunden auch rundweg ablehnen oder eine hohe Ablösungssumme verlangen kann. Viele Banken verlangen zudem Bereitstellungszinsen, bis das Forwarddarlehen abgenommen wird. Einige Kreditinstitute vergeben jedoch Forwarddarlehen bis zu zwei Jahren ohne Bereitstellungszinsen zu verlangen. Hier muss man einfach immer schauen und vergleichen.

Möglich ist auch, dass mit dem Forwarddarlehen die Zusammenlegung von kleineren Darlehen zu einem einzigen Gesamtdarlehen erzielt werden möchte. Ein Forwarddarlehen abzuschließen macht jedoch eigentlich nur Sinn, wenn man hierdurch günstigere Darlehenszinsen erreicht. Vor allem bei Hypothekendarlehen, die ja meist eine sehr lange Laufzeit haben, muss man vergleichen und eventuell über eine Umschuldung verhandeln.

Forwarddarlehen bei Bausparverträgen

Ein Forwarddarlehen kann auch zur Zwischenfinanzierung eines neu abgeschlossenen Bausparvertrages genutzt werden. Meistens vergibt die Bausparkasse ein Forwarddarlehen, nachdem der Bausparvertrag bei ihr abgeschlossen wurde. Kreditinstitute vergeben diese Zwischenfinanzierung mittels eines Forwarddarlehens auch. Das Forwarddarlehen wird in der Höhe der Bausparvertragssumme abgeschlossen und wird während der Laufzeit des Darlehens freigestellt von Tilgungen. Es wird praktisch bei der Auszahlung der Bausparvertragssumme abgelöst durch den Kredit der Bausparkasse. Diese Darlehensart nennt man auch ein Vorausdarlehen.

Hinweis: Bis der Bausparvertrag zuteilungsreif ist, arbeitet die Bausparkasse mit dem angesparten Geld. Dieses entstehende Guthaben auf dem Bausparkonto wird niedrig verzinst. Das Bankvorausdarlehen (Forwarddarlehen) wird zwar nicht getilgt, kostet jedoch marktübliche Zinsen. Aus den niedrigen Guthabenszinsen einerseits und den Kosten für das Vorausdarlehen ergibt sich eine Zinsdifferenz, deren Kosten einkalkuliert werden sollten bei der Berechnung des gesamten Darlehens. Der Zinsverlust kann bis zu 4 % jährlich ausmachen. Wenn die Zuteilung auf sich warten lässt, kann hier schon ein erheblicher Betrag zusammenkommen.

Fazit zum Forwarddarlehen: Den Abschluss eines Forwarddarlehens in einer Niedrigzinsphase zu nutzen, kann eine sehr Geld sparende Möglichkeit sein, jedoch nur, wenn durch Zinsverluste (Bereitstellungszinsen, Zinsdifferenzen) die Vorteile nicht wieder aufgefressen werden.

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