Die Frage, ob jede Schenkung versteuert werden muss, kann ganz klar mit nein beantwortet werden. Schenkungen werden häufig genutzt, um die Erbschaftssteuer zu umgehen. Doch hier ist Vorsicht geboten. Nicht jede Schenkung wird ohne weiteres steuerfrei bleiben. Schenkung und Steuer werden oft in einem Atemzug genannt, ohne jedoch genau zu wissen, was denn nun genau besteuert wird. Doch dafür gibt es ganz klare Regeln. Im Grunde entspricht der nicht besteuerte Betrag der Schenkung dem des Freibetrags der Erbschaftssteuer. Allerdings kann eine Schenkung alle zehn Jahre erfolgen, wodurch der Betrag insgesamt beträchtlich erhöht wird.
Es ist möglich, jeder Person, die in der Steuerklasse I eingestuft ist, eine Schenkung in Höhe von 20.000 Euro zu machen. Schenkungen für Personen, die in Steuerklasse II oder III eingestuft sind, sind bis zu einer Höhe von 10.000 Euro komplett steuerfrei. Besonders viel kann man nahen Verwandten Schenken. Dabei variiert die Höhe je nachdem, wie nah diese verwandt sind und in welcher Situation diese sich befinden. Die eigenen Ehegatten, beziehungsweise Lebenspartner, können sich Schenkungen in Höhe von 500.000 Euro zukommen lassen, ohne dass diese besteuert werden. Die eigenen Kinder und auch Stiefkinder können eine nicht besteuerte Schenkung von 400.000 Euro erhalten, und das alle zehn Jahre, ohne dass eine Steuer erhoben wird. Ist das eigene Kind oder das Stiefkind verstorben, können deren Kinder, also die eigenen Enkel, ebenfalls eine Schenkung in Höhe von 400.000 Euro erhalten. Dies gilt nicht für Enkel, deren Eltern noch leben. Sind die eigenen Kinder also nicht gestorben, kann man seinen Enkeln einen Betrag von 200.000 Euro zukommen lassen.
Bis zum Jahre 2008 waren diese Beträge deutlich niedriger meist waren sie sogar nur halb so hoch. Außerdem werden eingetragene Lebenspartnerschaften erst seit 2010 den Grundsätzen bei der Schenkung der Ehe gleichgestellt. Zuvor wurden sie unter dem höchsten Steuersatz eingeteilt.